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LKH Wolfsberg » Klinikum Klagenfurt: Trampolin- und Fahrradunfälle: 34 zum Teil schwerverletzte Kinder und Jugendliche in nur einem Monat

21 / April / 2015

Klinikum Klagenfurt: Trampolin- und Fahrradunfälle: 34 zum Teil schwerverletzte Kinder und Jugendliche in nur einem Monat

Die Kinder- und Jugendchirurgen im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee haben mit Beginn der Frühlingssaison wieder alle Hände voll zu tun. Beinahe täglich verletzt sich ein Kind beim Trampolinspringen oder beim Sturz mit dem Rad.

Sobald die Temperaturen steigen, drängt es zahlreiche Menschen wieder ins Freie. Der erste Ausflug mit dem Rad, die ersten Sprünge am Trampolin. Sie enden oft in der Notfallaufnahme der Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.

„Sobald die Frühlingssonne für herrliche Tage sorgt, geht es bei uns in der Abteilung richtig rund“, ist Prim. Univ.-Doz. Dr. Günter Fasching, Leiter der Landesstelle Kärnten von „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Kinder- und Jugendchirurgie am Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee besorgt. Dementsprechend liest sich die Bilanz der letzten Wochen: „Zwischen 23. März und 19. April zählten wir 14 Verletzte Kinder und Jugendliche, die mit dem Rad stürzten und 20 Verunfallte beim Trampolinspringen“, resümiert Fasching.

Trampolinunfälle

„Bei Trampolinunfällen sind Beinverletzungen, Kopfverletzungen sowie Verletzungen des Rumpfs und der Wirbelsäule am häufigsten“, erklärt der Kinderchirurg. „Zwei Drittel der Kinder kommen mit Verstauchungen, Wunden oder Zerrungen davon. Ein Drittel zieht sich Brüche zu.“ Typischerweise ereignen sich die meisten Unfälle mit Frühlingsbeginn, da vielen Kindern noch die Übung fehlt“, meint Fasching, der vor allem an die Eltern appelliert folgende Ratschläge einzuhalten. „Um Verletzungen zu vermeiden, ist unter anderem eine seitliche Netzbegrenzung unerlässlich, da Kinder beim Springen seitlich herauskatapultiert werden können. Auch sollte das Trampolin an einem schattigen Platz aufgestellt werden.“

Sicheres Springen

Zudem sollten nicht mehrere Kinder gleichzeitig am Trampolin turnen. „Ein weiteres Risiko ist es, wenn sich Kinder überschätzen und sich an Saltos versuchen.“, so Fasching. Weitere hilfreiche Tipps: Sprungübungen sollten im Zentrum des Trampolins gemacht werden, das bauchseitige Landen sollte vermieden werden, genauso wie ausgestreckte Hände. Wie bei allen Sportarten, empfiehlt sich ein Erlernen der Grundtechniken unter Anleitung.

Die Eltern sind bei der Wartung des Trampolins gefordert: „Sie müssen sicher gehen, dass die Sprungfedern und das Netz in Ordnung sind. Als Orientierungshilfe beim Springen ist es sinnvoll, die Mitte zu markieren. Auch empfiehlt es sich, dass immer ein Erwachsener das Spielen am Trampolin beaufsichtigt“, sagt Fasching.

Radsturzverletzungen

Bei Radunfällen verletzen sich 30 – 35 % der Kinder und Jugendlichen am Kopf. „Im vergangen Jahr wurden allerdings überdurchschnittlich viele Patienten mit schweren Bauchverletzungen (Bauchdeckenzerreissungen, Milzrisse oder Bauchspeicheldrüsenverletzungen) ins ELKI eingeliefert“, berichtet Fasching. Und weiter: „Um solche Verletzungen zu vermeiden, hilft schon das richtige Fahrrad“. Wichtig sind breite, eventuell genoppte Griffe. Denn bei einem Sturz, bei dem der Lenker verrissen wird und das Kind auf das Lenkerende stürzt, konzentriert sich die Kraftübertragung auf eine sehr kleine Fläche. Die Energie, die bei dem Aufprall entsteht, wird nach Innen geleitet und führt zu Zerreißungen und Zerquetschungen der inneren Organe“, beschreibt Primarius Fasching. „Je größer die Seitenflächen der Lenker, desto geringer ist die Kraftübertragung und somit die Schwere der Verletzungen.“

Unverzichtbar beim Radfahren ist ein Helm. „Er schützt im Fall eines Sturzes vor Kopf- und Gehirnverletzungen und kann sogar Leben retten“, sagt Fasching.